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Skelett eines Erwachsenen

Im Rahmen der Projekttage der 7. Gymnasiumsklassen widmeten wir auch drei Tage für Latein, um uns mit dem Leben der Römer in Niederösterreich und Wien sowie den künstlerischen Verarbeitungen der „Metamorphosen“ von Ovid auseinanderzusetzen.
Unser erster Tag stand unter dem Motto „Aelium Cetium“, also dem heutigen St. Pölten. Unsere erste Station waren die Ausgrabungen am Domplatz, wo wir eine spannende Führung hatten, bei der wir einen Einblick in die wissenschaftliche Arbeit und die Erkenntnisse der Archäologen bekamen.

 

Beispielsweise erfuhren wir, dass der Fund einer Latrine, einer römische Toilette, sich als besonders informativ herausstellte, da man durch diesen Fund Rückschlüsse auf die Ernährung, Krankheiten und Lebensweise ziehen konnte. In Bezug auf die ca. 12000 Skelette kann gesagt werden, dass jedes genauestens ausgegraben, dokumentiert und dann wieder bestattet wird. Durch die etwa 12000 Skelette, deren Alter mithilfe der C-14 Methode bestimmt wurde, fand man auch heraus, dass die Syphilis nicht etwa durch Christoph Kolumbus nach Europa gebracht wurde, sondern dass es schon im römischen St. Pölten Patienten mit solchen Krankheitsbildern gab. Dies ließ sich aufgrund von Knochendeformationen feststellen. Nach einem Besuch der Knochenkammer ging es mit einem kleinen Stadtquiz weiter, bevor wir uns vor dem Stadtmuseum trafen. Dort erfuhren wir mehr über die Geschichte St. Pöltens, von der Urgeschichte bis zum Ende der Römerzeit.
Am zweiten Projekttag stand zuerst eine Führung durch das Kunsthistorische Museum in Wien auf dem Plan. Wir besichtigten einige Werke von bekannten Künstler, interpretierten sie im Zusammenhand mit Ovids Metamorphosen und analysierten die Kunstwerke. Besonders eindrucksvoll waren eine Statue aus Elfenbein, welche die Verwandlung Daphnes in einen Lorbeerbaum darstellte, Jupiter und Merkur bei Philemon und Baucis von Peter Paul Rubens sowie das Haupt der Medusa. Da wir einen Großteil der Mythen bereits im Lateinunterricht gelesen hatten, konnten wir unsere Führerin, eine Kunsthistorikerin, mit unserem Wissen sehr beeindrucken. Anschließend ging es nach einer kleinen Mittagspause im Römermuseum weiter, wo wir unter anderem erfuhren, dass die Römer rund 350 Jahre in „Vindobona“ im Wiener Raum waren und  zur Blütezeit über 30 000 Menschen – ein buntes Völkergemisch aus Römern, Einheimischen und Zuwanderern aus allen Teilen des Reichs - lebten.
Den Abschluss unserer Projekttage bildete eine Exkursion ins Römermuseum in Tulln, dem früheren „Comagena“. Diese Stadt ist bekannt als Verteidigungsstandort mit vielen Reitern aus dem heutigen Gebiet der Türkei. Trotzdem waren von 500 Jahren in der Römerzeit nur zirka 50 Jahre dem Krieg zugeschrieben, sodass viele Römer neben dem Soldatenleben, in dem die Ausbildung, Bezahlung und „Pension“ eine wesentliche Rolle spielten, auch oft Handwerker, die zum Beispiel Aquädukte und Häuser bauten. Am Ende duften wir noch die verschiedenen Kleidungsstücke der Römer probieren sowie den Geschmack eines echten römischen Brotes genießen.

 

Vanessa Hayden

 

 

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Das Haupt der Medusa

 

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Römische Kleidung