Wir schrieben den 21.5.2012. Die 4c traf um 8:00 morgens in der großen Bahnhofshalle in St.Pölten ein. Nach einer kurzen Ansprache von Prof. Meysel und Prof. Heindl und einem dramatischen Abschied von den Eltern begann die Zugreise nach Wien. Nach einigen Umstiegen kam die erschöpfte Belegschaft endlich in der steirischen Hauptstadt an.

 

Es begann mit einem leichten Nieselregen, der in einen farbenfrohen Wolkenbruch ausartete. Schon am Bahnhof begrüßte uns ein Regenschauer, welcher uns bis zur Jugendherberge begleitete.
Nach dem Bezug und der Besichtigung unserer Zimmer starteten wir vom Rathausplatz aus eine sehr spaßige und aufschlussreiche Rätselrallye, während der uns Niederschlag erspart blieb. Nach einer Stunde trafen sich alle wieder und berichteten von ihren Erlebnissen. Die einen hatten alles geschafft, die anderen verletzten sich den Fuß und die nächsten fanden erst eine halbe Stunde später zurück.

 

Am Dienstag wurden wir in zwei Gruppen eingeteilt: Ein Teil vergnügte sich in der hauseigenen Kletterhalle sowie beim „Skywalk“ und blieb vom Wasser verschont. Die anderen 15 Leute bildeten sich im Joanneum künstlerisch weiter, als sich der kaum spürbare Schauer langsam, aber sicher  zu einem handfesten Regenschwall entwickelte. Man könnte fast sagen, es regnete Hunde und Katzen, unscheinbare Rinnsale wurden zu wahren Sturzbächen. Niemand blieb trocken. Erst als die Jeans völlig durchnässt am Körper klebten, beim Großteil der Schüler das Wasser in den Schuhen stand, erreichten wir die Kunstausstellung. Dort war es uns Gott sei Dank erlaubt, diese auszuziehen und mit Socken herumzulaufen, was besonders Frau Professor Meysel köstlich amüsierte. Nach ca. zwei Stunden waren die Kletterer erschöpft und die anderen Schüler hatten  in ihrem ganzen Leben noch nie so viel Kunst gesehen. 

 

Am Nachmittag machten sich alle auf den Weg zum Radioworkshop „Graz on Air", wo uns die DJs Julian und Ingo in die Welt der Radio-Macher einführten. 

 

Nachdem sich alle in die Betten begeben hatten, beschloss eine Gruppe von Mädchen in die Jungenzimmer zu schleichen, um sich den Eurovision-Song-Contest anzusehen. Natürlich wurde sie erwischt… 

 

Am Mittwoch Vormittag nahmen wir  im Radioworkshop die Show auf  und Julian brachte jedem Einzelnen von uns das Skratchen bei. Anschließend begab sich die Klasse zum Mittagessen, das einige nicht genießen konnten, da danach die Strafen für den nächtlichen „Ausflug" ausgeteilt wurden. 

 

Die Sonne knallte förmlich vom Himmel, dennoch besuchten wir nachmittags die nasse Lurgrotte. So tauchten wir in das Innere des Berges ein, damit uns die Sonnenstrahlen ja nichts anhaben konnten.
Der Weg war grausam und qualvoll. An der Pforte des Höllentors empfing uns der Höhlenführer. Plötzlich sahen wir rotleuchtende Augen aus der Wand der Höhle funkeln. Dann erklärte uns der Führer, dass, wenn wir uns zu weit von der Gruppe trennten, im wahrsten Sinne des Wortes das Licht erlöschen und wir einen qualvollen Tod erleiden würden. Dann schritten wir durch Dunkelheit und sahen die Urne des Großmeisters Hermann Mayer. Danach erzählte unser Führer über die Bikinifigur der Fledermaus, wie man sie bekommt. Anschließend betrachteten wir den magischen Holunderstrauch, welcher seit zwanzig Jahren noch nie sein Laub gewechselt hat. Später begegneten wir dem Bewohner dieser Höhle: einem Höhlenbären. Dann zeigte uns der leidenschaftliche Ice-Age-Fan einen Stalaktit. Nach einer Stunde kehrten wir mit eingefrorenem Lächeln zurück zum Eingang. Wir verabschiedeten uns herzlich vom Höhlenführer und fuhren zurück zum Jugendhotel.

 

Nach dem Abendessen brachen wir nochmals auf, um das Kriminalmuseum, welches sich in der Grazer Universität befindet, zu besuchen. Eine Studentin erzählte teilweise lustige Mordgeschichten,  unter anderem sogar über eine Frau, welche  in eine Säule eingegipst worden war. Nach weiteren grausamen Geschichten über Kindestötung, Mord und Totschlag begab sich die teils verstörte Klasse zurück zu ihrer Bleibe.
Donnerstags unternahmen wir, ebenfalls bei strahlendem Sonnenschein, eine interessante, wenn auch etwas geruchsintensive Exkursion in das Grazer Kanalnetz. Im diesem duftete es „lieblich“ und in regelmäßigen Abständen tropfte uns Wasser unbekannter Herkunft auf den Kopf. Während die einen sich ständig über den Gestank beschwerten, erschreckten die anderen ihre unschuldigen Mitschüler durch Rufe wie: „Eine Ratte! Ahhh…!" Nachdem der erste Schock verkraftet war, durften die Schüler sich zur „Belohnung" für eine Stunde in die Stadt begeben, um mögliche Einkäufe zu erledigen. 

 

Am Nachmittag war die letzte Einheit des Radioworkshops, wo die Schüler zusammen mit ihren Leitern zwei Lieder übereinanderschnitten.

 

Der Abend kam schnell und nach dem „Ghostwalk“ in der Innenstadt, wobei es hauptsächlich darum ging, wie die einen Menschen die anderen aufaßen, mussten wir unsere Koffer packen, sodass wir am Freitag Morgen die Heimreise antreten konnten.
In St. Pölten angekommen durften wir glücklich unsere Familie in die Arme schließen, aber wir vermissten das Grazer Nichtmetall in flüssigem Aggregatszustand mit den dipolaren Eigenschaften sehr.

 

Hier gibt es Bilder >>>>

 

und hier eine Hörprobe von "Radio Banana"