Einen ganz besonderen Gast begrüßten die Schüler/innen der 7b und 8c am Freitag, dem 13. Dezember 2013: Frau Dr. Ilse Pretl, geb. Schulz, war in den Jahren 1934 – 38 Schülerin des Gymnasiums der Englischen Fräulein gewesen und kehrte nun nach vielen, vielen Jahren in ihre alte Schule zurück. 

Sie erzählte den interessierten Schüler/innen von ihren Erlebnissen im Internat und gab Einblicke in ihre Lebensgeschichte. Frau Dr. Pretl wuchs als zweite Tochter eines Zahnärzte-Ehepaares in Mariazell auf. Ihre behütete Kindheit war geprägt von ihrem englischen Kindermädchen, der Großherzigkeit ihrer Eltern und der Freiheit in den schönen Mariazeller Bergen. Für sie war es daher ein großer Einschnitt, als sie mit zehn Jahren nach St. Pölten ins Internat kam. Einerseits hatte sie Heimweh nach den geliebten Bergen (ihre Erzählung, wie sie immer vom Zeichensaal aus sehnsüchtig auf den Ötscher geschaut und dabei viele Tränen vergossen hatte, berührte die Zuhörer/innen sehr), andererseits litt sie unter der Strenge mancher Erzieherinnen. Trotzdem betonte sie, dass die Ausbildung in St. Pölten für sie ein guter Grundstock für ihren weiteren beruflichen Werdegang war.

Die Machtübernahme der Nationalsozialisten brachte 1938 die Schließung des Internats mit sich, sodass Frau Dr. Pretl ab dann ein Gymnasium in Graz besuchte, später dort Medizin studierte und schließlich mit ihrem Ehemann nach Linz übersiedelte, wo sie bis ins hohe Alter als Zahnärztin tätig war und bis heute ihrer großen Familie einen Ort der Geborgenheit bietet (wie ihre Tochter erzählte, die sie nach St. Pölten begleitet hatte). 

Die rüstige Dame beeindruckte alle Zuhörer/innen mit ihrer charmanten Erzählweise und den vielen Geschichten aus ihrer Zeit in St. Pölten, die für uns heute beinahe unglaublich klingen – eben aus einer ganz anderen Zeit! 

 

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