Das Motto für dieses Schuljahr lautet: 

"Ubuntu - Gemeinsam sind wir stark!"

Unsere Religionslehrerinnen starten mit Schulbeginn ein Projekt, in dem es um die Vermittlung der afrikanischen Ubuntu-Philosophie geht. 

Die Ubuntu-Philosophie ist eine in Südafrika beheimatete Weltanschauung, bei der die Verbundenheit aller Menschen im Vordergrund steht. 

Eigentlich ist das Leben zwar kein Wettlauf, aber manchmal fühlt es sich leider so an: Wenn wir uns für einen Job bewerben, stehen wir in direkter Konkurrenz mit anderen. Um sie auszustechen, müssen unsere Zeugnisse gut sein, unsere Erfahrungen passen und Lücken im Lebenslauf sollten wir unbedingt erklären können. Bewerben wir uns wiederum für eine Wohnung, brauchen wir einen gut bezahlten Job – damit wir besser dastehen als die Konkurrenz. Wer hat die meisten Follower, wer führt die stabilste Beziehung, wer hat sich sein Leben am besten eingerichtet? Solche Fragen beschäftigen uns im Alltag – leider. Denn das ständige Konkurrieren und sich mit anderen Vergleichen stresst uns nicht nur, sondern schränkt uns auch in unserer Freiheit ein. Einen Ausweg aus diesem Dilemma bietet die Ubuntu-Philosophie. 

Ubuntu-Philosophie: Nächstenliebe statt Wettbewerb 

Der Begriff Ubuntu stammt aus den Bantusprachen und bedeutet zum Beispiel im Zulu und Xhosa "Nächstenliebe, Gemeinsinn, Menschlichkeit". Verbreitet ist die Ubuntu-Philosophie somit vor allem in Südafrika und den angrenzenden afrikanischen Staaten. Der Kerngedanke dieser Weltanschauung ist, den einzelnen Menschen als unverzichtbaren Anteil der Gemeinschaft zu begreifen, der wiederum seinen Sinn des Lebens durch die Einbindung in diese bezieht. Jedes Individuum spielt eine einzigartige Rolle im Gesamtzusammenhang und trägt bei allem, was es tut oder entscheidet, nicht nur Verantwortung für sich selbst, sondern auch für andere. Die Gemeinschaft ist im Gegenzug dazu da, jedem Einzelnen einen Platz zu bieten und ihn dabei zu unterstützen, diesen zu finden.  

So wird in der Ubuntu-Perspektive aus ... 

jedem Mann ein Bruder, 

jeder Frau eine Schwester, 

jedem Gegeneinander ein Miteinander, 

jedem Wettbewerb ein gemeinsames Wachsen, 

dem Leitsatz "Ich denke, also bin ich." das Motto "Ich habe Anteil, also bin ich." oder auch "Ich bin, weil wir sind."