Die 8B Klasse hatte im letzten Schuljahr die Möglichkeit einen „Wut-Workshop“ mit Hermann Niklas vom Verein „Sapere Aude“ zu besuchen. Dabei haben sich die Jugendlichen Gedanken darüber gemacht, was in unserer Welt nicht so läuft, wie es sein sollte, was sie wütend macht und was sie verbessern möchten.
Aufbauend auf diesen Workshop kam Hermann Niklas in diesem Schuljahr wieder zu uns an die Schule, dieses Mal aber mit spannenden Gästen. Zum einen war das Natalie Deewan, Gründerin des „Wiener Deewan“, ein pakistanisches Lokal nach dem „pay as youwish Prinzip“ und Literatin. Zum anderen kam Monobrother zu uns, ein österreichischer Mundartrapper. Die Schüler/innen der 8B sollten zuerst der Künstlerin und dem Künstler Eigenschaften zuordnen, um diese besser kennenzulernen. Danach wurden die „Wut-Texte“ aus dem Workshop des letzten Jahres noch einmal hervorgekramt und die Schüler/innen entschieden sich für zwei Wut-Themen, die sie an diesem Tag intensiv bearbeiten wollten. Dazu wurde die Klasse in zwei Gruppen geteilt, wobei eine das Thema „(institutionalisierten) Rassismus“ mit Natalie Deewan und die andere das Thema „Frauenrechte“ mit Monobrother erarbeiten sollten. Ziel war es aus der im Vorjahr ausgedrückten Wut nun eine Utopie und in weiterer Folge ein Manifest zu verfassen. Dabei gab es innerhalb der Gruppen hitzige, aber bereichernde Diskussionen. So konnte mit Hilfe der Wortkünstlerin Natalie Deewan ein Manifest erarbeitet werden, mit dem Ziel (institutionellem) Rassismusentgegenzuwirken. Es wurden Ideen wie verpflichtende Eltern- bzw. Lehrer/innenworkshops, Digital-Führerscheine, oder auch Möglichkeiten des Austausches mit geflüchteten Personen in der Schule geboren, damit Rassismus nicht unüberlegt weitergegeben wird. Die zweite Gruppe legte es wenig überraschend anders an, indem ein Rap-Text zu Frauenrechten verfasst wurde. „23“, der Titel des Textes, ist die Anzahl an Femiziden, die in Österreich zum Zeitpunkt des Workshops bereits begangen wurden. Ausgehend von dieser Zahl und den Problemen des herrschenden Sexismus wurde die Brücke zur Utopie und den Wünschen der Schülerinnen zu einer gerechteren Gesellschaft geschlagen.
Die Schüler/innen der 8B wurden darüber hinaus auf die „Buch Wien“ eingeladen, um dort ihre Ergebnisse zu präsentieren. Wir bedanken uns ganz herzlich bei Natalie Deewan und Monobrother, sowie bei Hermann Niklas von Sapere Aude für die Möglichkeit der tollen Zusammenarbeit und für die Einladung zur Buch Wien.